Brücke
Es wird kein isoliertes Brückentragwerk auf die Landschaft gesetzt, sondern Landschaft und Tragwerk verschmelzen über geschichtet modellierte, an den Wegekreuzungen beidseits des Rhein-Herne-Kanals angeordnete Erdterrassen miteinander zu einer „Brückenlandschaft“.
Die Landschaft wird in Form der Widerlager zur Tragkonstruktion, das Tragwerk wird zur selbstverständlichen Verlängerung der Landschaftswege.
Die Landschaft wird damit integraler Bestandteil der Brückenkonzeption. Die derzeit von trennenden Linien und geschichteten Ebenen geprägte Kreuzungsstelle wird konzentriert, wie bildprägend überhöht. Ein Geflecht aus flach geneigten Plätzen, Landschaftsrampen, grünen Böschungen abbrechenden „Felsen“, lenkenden Gehölzgruppen und Ruhe gebenden Hainen bildet die landschaftliche Grundlage, in die die neue Brückenfolge wie selbstverständlich eingelegt wird. Der Weg zur und über die Brücke wird zu einer kurzweiligen Folge von flach geneigten Räumen mit wechselnder Inszenierung von Blicken und Impressionen.
Über den geneigten Platz der Schichten gelangt man, entweder über eine bequeme Rampe parallel zum Kanal, oder über den schnelleren Stufenweg entlang der Emscher, auf ein Plateau mit Aussicht über das Wasserkreuz. Diese Terrasse bildet auch den Brückenkopf für die Kanalbrücke und der Besucher folgt dem aus dem Erdkörper wachsenden Kragträger bis zur Brückenmitte. Hier wechselt der Brüstungsträger die Seite. Am anderen Kanalufer angelangt, gabelt sich der Weg: Geradeaus kommt der Besucher auf eine kleinere Brücke, die an der Alten Faht vorbei zum Gläsernen Schacht und in den Auenpark führt. Nach Süden, der steinernen und dann stählernen Brüstung folgend gelangt er auf die Brücke über die Emscher. Von hier hat er die Wahl über einen Treppenpfeiler zum Ufer der Emscher zu gelangen, oder geradeaus den Höhenwegen der Emscherterrassen zu folgen.
Neubau
2018
Ort: Castrop-Rauxel∙ Deutschland
Auftraggeber: Emschergenossenschaft
Bausumme: o. A
J2M Architekten
Team: Christoph Mayr, Yi Zhao, Pierre Gisquet
Tragwerksplaner
Mayr Ludescher und Partner
Wettbewerb 2. Preis